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Hellsehen lernen im Studium

Obwohl Esoterikstudien in Deutschland kein zugelassenes Studienfach sind, wird gelegentlich an einer Universität ein Seminar zum Thema angeboten. Dieses setzt sich meist kritisch und theoretisch mit Inhalten der Spiritualität auseinander. Interessanter ist der Blick in die neueren Magisterarbeiten, Dissertationen und Semesterarbeiten. Hier finden sich zunehmen esoterische Themen. Manchmal lösen diese in wissenschaftlichen Kreisen allerdings Skandale aus, wie am Beispiel von Veronica Futterknechts Doktorarbeit an der Uni Wien sichtbar wird.

Der ewige Streit

Von Hause aus passen in den Augen von wissenschaftlich orientierten Menschen spirituelle Themen und Wissenschaft nicht zusammen. Das ist umso merkwürdiger, als in Fächer wie Ethnologie, Psychologie oder Volkskunde ständig Inhalte einfließen, die mit den Interessen der untersuchten Menschen zu tun haben. Nicht nur der Dalai Lama interessiert sich dafür, wie Inhalte des Buddhismus sich mit modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen decken. Von daher gäbe es durchaus Raum für spannende Studien, die vorurteilsfrei und ergebnisoffen verlaufen müssten. Stattdessen wird gestritten. Wissenschaftler sprechen der Esoterik jeden tieferen Bedeutungsgehalt ab. Sie unterscheiden ihre Inhalte von der Religion oder Spiritualität und banalisieren sie. Die Rede vom esoterischen Supermarkt, in dem sich jeder bedienen kann, mag einen wahren Teilgehalt haben. Sie trifft aber trotzdem nicht den Kern. Die eigentliche Frage lautet: Wie konnte der wissenschaftliche Betrieb über Dekaden hinweg etwas ausgrenzen, was Menschen zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte dermaßen beschäftigt hat? Immerhin hat es die Parapsychologie geschafft, in den Fokus wissenschaftlicher Betrachtung zu rücken. Außerdem untersucht man an manchen deutschen Universitäten das Phänomen, warum sich immer mehr Menschen nach spirituellen Inhalten sehnen. Der wissenschaftliche Blickwinkel der Forscher ist allerdings oft einseitig. Unter Professoren ziert man sich noch, dem Thema die Bedeutung beizumessen, die es für die Bevölkerung hat

Ein Hellseherportal als Ort der Wissenschaft?

Heute ist es aus Sicht von Studenten keineswegs undenkbar, dass ein Hellseherportal Gegenstand einer wissenschaftlichen Arbeit werden könnte. Es kommt im universitären Bereich allein auf die Fragestellung an. Die Esoterik darf durchaus ein Magister- oder Doktorthema sein, solange sie wissenschaftlich in den Kontext und die wissenschaftlichen Theorien des Faches eingebunden wird. Es liegen bereits Dissertationen über „Magisches Denken“ und die Rolle der Esoterik als Modell einer modernen Gegenaufklärung und ähnliches vor. Wie man sieht, sind esoterische Themen im Vorlesungsverzeichnis häufig bedeutungslos. Facetten der Spiritualität sind an den Universitäten zumindest offiziell kein Thema. Dennoch findet das breite Interesse an esoterischen Themen in der Bevölkerung längst seinen Niederschlag. Ob es den Professoren immer gefällt, ist ein anderes Thema.